ROTTWEIL, 23. August (hf) - Mit großem Programm und fünf Konzertterminen reisten die Windphonics aus Rottweil nach L' Aquila. Zur musikalischen Reise gehörte ein Workshop über europäische Programme zu Arbeits-und Integrationsmöglichkeiten, gezielt für Jugendliche.

Musikalisch eröffnet wurde mit einem Probenkonzert im Convento der Jesuiten, mit bombastischer Akkustik im offenen Innenhof. Der offizielle Konzertreigen begann in Onna, dem vom Erdbeben am stärksten betroffenen Dorf. Entsprechend wurde das Konzert in das Casa Onna gelegt, das Haus, welches mit deutscher Hilfe und den Spendengeldern aus Rottweil erbaut worden ist. Den jungen Musikern wurde ein großer Empfang zuteil. Der Vorsitzende des Vereins Onna Onlus, Franco Papola, begrüsste die Musiker mit sichtlicher Freude , ebenso Assesore Moroni und Consiglieri Maurizio Capri aus L' Aquila. Die Leiterin der Rottweiler Musikschule überreichte ein Bild vom Orchester zum Dank für die Einladung.

Mit großer Eleganz offenbarte sich der volle Orchesterklang mit der Overtüre von Guiseppe Verdi's Nabucco. Homogen und in sich geschlossen erfüllte die Musik den Raum von Casa Onna und die zahlreichen Besucher. Emotionale Bewegung ob der besonderen Geschichte Onnas war spürbar, besonders im Werk "Sacro Monti" des Schweizer Komponisten Marion Bürki.

Sein dramatisches Gemälde zeigt in der Beschreibung des Kapellenweges Sacro Monti im Wallis und durch die Vertonung des Stabat Mater Parallelen zur Prozession der Marienstatue von Onna aus der zerstörten Kirche. Dramatik und Grazie brachten die jungen Musiker wunderbar zum Ausdruck in der Verwebung von Solisten mit Gesamtklang des grossen Ensembles.

Leichte und tänzerische Elemente beherrschten die "Finiculi –Funicula" Rhapsody von Luigi Denza, sie sprangen über auf die Zuhörer, begeistert wurden Zugaben eingefordert – die Konzertreihe in Onna unter der Leitung des Dirigenten Johannes Nikole wurde zu einem großen ersten Erfolg. Auch für die jungen Musiker, die zum ersten Mal das zerstörte Dorf mit Betroffenheit gesehen hatten."

(Pressebericht NRWZ, 23.08.2014)